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Der Mars in Erdnähe

Autor: Ulrich Beilfuß

 

Der Mars macht in diesen Wochen nachdrücklich auf sich aufmerksam, und zwar durch seine große Helligkeit. Die Erde und ihr äußerer Nachbar kommen sich auf ihren Sonnenumlaufbahnen zurzeit nämlich besonders nahe. Am 30. Mai sind beide nur noch gut 75 Millionen Kilometer voneinander entfernt. Das sind lediglich zwanzig Prozent des größtmöglichen Abstandes dieser Planeten. Deshalb also strahlt der Mars jetzt mit der beachtlichen Helligkeit von minus 2 Magnituden.

Der eigentliche Überholvorgang – wir auf der schnelleren Innenbahn, der Mars außen – findet aber bereits am kommenden Sonntag statt. Dann stehen Sonne, Erde und Mars auf einer geraden Linie. Aus unserer Sicht befindet sich der Rote Planet dann der Sonne genau gegenüber, sodass sie ihn voll anstrahlen kann. Die Astronomen sagen: Der Mars steht in Opposition zur Sonne. Durch die Ellipsenform ihrer Bahnen erreichen beide Planeten ihren geringsten Abstand aber erst am 30. Mai.   

In der Zeit um die Opposition herum geht der Mars auf, wenn die Sonne untergeht. Er ist dann die ganze Nacht hindurch als heller rötlicher Lichtfleck leicht erkennbar. Der späte Sonnenuntergang lässt das Beobachten aber leider erst nach 22 Uhr zu. Dabei ist ein freier Blick zum Südosthorizont Voraussetzung. Dort geht der Planet heute kurz vor 22 Uhr auf, am Monatsende bereits über eine Stunde früher. Im Laufe der Nacht erreicht der Mars allerdings maximal nur etwa eineinhalb Handbreit Höhe über dem Horizont. – Am kommenden Sonnabend könnte ein wolkenloser Abendhimmel uns ein sehenswertes kosmisches Schauspiel präsentieren. Denn am 21. Mai erhält unser Nachbarplanet Besuch vom Vollmond.

Es tut sich aber noch mehr Interessantes dort am Südosthimmel: Eine knappe Stunde nach dem Mars klettert hier auch noch der Ringplanet Saturn über den Horizont. Und ein Weilchen später schließlich ergänzt der rötlich leuchtende Fixstern Antares die Konstellation zu einem markanten Dreieck aus gelbrot leuchtenden Punkten.

Sport in der Jugend schützt vor Bluthochdruck im Alter

Der heutige „Welt-Hypertonie-Tag“ macht auf ein Krankheitsbild aufmerksam, das ernste Folgeschäden wie Schlaganfall oder Herzinfarkt mit sich bringen kann. Unter Bluthochdruck leiden weltweit Milliarden Menschen. Bei vielen tritt er mit dem Älterwerden auf. Jetzt zeigt eine Langzeit-Studie, dass die Weichen für eine spätere Hypertonie bereits in der Jugendzeit eines Menschen gestellt werden. Näheres dazu von Ulrich Beilfuß.

Der Tastsinn wird internetfähig

Wer eine Ware per Internet bestellt, muss sich bisher mit einer schlichten Abbildung des Gegenstandes zufrieden geben. In Zukunft jedoch sollen Nutzer über große Entfernungen hinweg Produkte richtig anfassen und fühlen können. Ein europaweit koordiniertes Forschungsprojekt erarbeitet die Grundlagen für dieses ehrgeizige Ziel. Ulrich Beilfuß berichtet Näheres über den virtuellen Tastsinn.

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Rasender Doppelstern gibt Rätsel auf

Autor: Ulrich Beilfuß

 

Astronomen der Universität Erlangen haben ein Sternenpärchen entdeckt, das mit ungewöhnlich hohem Tempo durch den äußeren Bereich der Milchstraße rast. Die Forscher haben die Geschwindigkeit des Doppelsterns mit unvorstellbaren zwei Millionen Kilometer pro Stunde ermittelt. Normal wären hier lediglich um die 350.000 Kilometer in der Stunde.

So genannte hyperschnelle Sterne sind den Astronomen nicht völlig neu. Bisher wurden bereits mehr als zwanzig registriert. Doch dabei handelt es sich ausschließlich um Einzelsonnen. Die Neuentdeckung dagegen ist der erste Doppelstern unter den Rasern. Und dies gibt den Wissenschaftlern Rätsel auf. Sie finden nämlich keine endgültige Antwort auf die Frage, wie ein Doppelsternsystem auf eine so wahnsinnig große Geschwindigkeit beschleunigt werden konnte, ohne dabei zerstört zu werden. Bisher sah die Forschung als Motor für die hyperschnellen Einzelsterne das massereiche Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße. Würde sich aber ein Doppelstern dem Schwarzen Loch nähern, dann müssten die dort wirkenden gigantischen Kräfte das Paar auseinanderreißen. Einer der beiden Partner würde vom Schwarzen Loch verschluckt, sein Begleiter dagegen hinaus ins All geschleudert werden.

Doch erste Berechnungen der Bewegungsbahn lassen vermuten, dass dieses Sternenpaar niemals auch nur in die Nähe des Milchstraßenzentrums gelangt ist. Und deshalb glauben die Wissenschaftler, dass der rasende Doppelstern aus einer anderen Welteninsel eingewandert sein könnte, vermutlich aus einer der benachbarten Zwerggalaxien. Beim Annähern an die Milchstraße sei er dann auf sein jetziges Tempo beschleunigt worden. Ob diese Bewegungsenergie es dem Pärchen auch ermöglicht, irgendwann einmal  unsere Galaxis wieder zu verlassen, hängt von der Masse der Dunklen Materie in der Milchstraße ab. In diesem Zusammenhang könnte der rasende Doppelstern noch wichtige neue Erkenntnisse über die Natur der Milchstraße liefern.

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Der Sternenhimmel im Mai

Autor: Ulrich Beilfuß

 

Heute ist der Sternenhimmel des Monats Mai unser Thema, liebe Hörerinnen und Hörer. So richtig dunkel wird es jetzt ja erst gegen Mitternacht. Doch schon deutlich früher fällt am Südhimmel ein kräftig strahlendes Gestirn auf, der Planet Jupiter. Gleich über ihm präsentiert sich das imposante Frühlingssternbild Löwe. Dessen hellster Stern Regulus, rechts unten, ist eine Ecke des so genannten Frühlingsdreiecks, das derzeit das südliche Firmament beherrscht. Die zweite Ecke, ein noch hellerer Fixstern, steht ein paar Handbreit weiter links. Hier strahlt Arktur, der Hauptstern im Bootes. Um das Dreieck zu vervollständigen, lassen wir den Blick von Arktur aus nach rechts unten wandern. Dort leuchtet Spica, der hellste Stern im Sternbild Jungfrau. Und damit ist das Frühlingsdreieck vollständig! Also: Regulus im Löwen, Arktur ein Stück links davon und Spica dicht über dem Südhorizont. – Übrigens: Wer vom Löwen aus den Blick fast zum Zenit erhebt, erkennt die wohl populärste Sternfigur, den Großen Wagen. Die Deichsel zeigt auf Arktur, die soeben erwähnte östlichste Ecke im Frühlingsdreieck. Und einige Handbreit links vom hellen Arktur strahlt ein noch leuchtkräftigerer Fixstern, nämlich Wega. Der Hauptstern der Leier kündigt schon den nahenden Sommer an.

Drei Planeten zeigen sich am Mai-Firmament: Der bereits erwähnte lichtstarke Jupiter, der Mars und Saturn. Mars wird im Laufe des Monats immer heller, denn im letzten Monatsdrittel durchläuft er seinen derzeit geringsten Abstand zur Erde. Während dieser Zeit leuchtet der Mars fast so hell wie Jupiter. Der Rote Planet ist dann die ganze Nacht hindurch sichtbar, während er zurzeit erst nach 22 Uhr aufgeht. – Noch später klettert der lichtschwächere Saturn über den Horizont. Der Ringplanet ist dann eine knappe Handbreit links vom Mars zu sehen.

Am 21. Mai erhält der Mars Besuch vom Vollmond, und am 22. wird diese Ehre dem Saturn zuteil.

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