„Öl ins Feuer“

Der Klimawandel beschäftigt viele von uns und ist auch aktuell eng mit mehreren Bauprojekten in der Region verbunden. Auch Kathrin Hartmann, eine Münchner Journalistin und Autorin, beschäftigt sich bereits seit längerem mit der Klimakrise und den politischen Reaktionen darauf. Dabei taucht in ihren Büchern ein Thema immer wieder auf.

Unter anderem aus den Staaten. Mit massiven Auswirkungen für Natur und Mensch am Entstehungsort: Mit sogenannten Petrochemieanlagen am Gartenzaun. In Deutschland nur grob vorstellbar an Orten wie Lützerath oder Hammbach. Hier wurden die Orte für den Kohleabbau geräumt. Aber in Wilhelmshaven soll es besser werden. Der Energy Hub verspricht Versorgungssicherheit und Klimaneutralität. LNG sei dabei aber nur die vorübergehende Lösung, eine Brückentechnologie:

CCS oder CCU sind Techniken mit denen CO2 eingefangen und gespeichert werden soll. Als Lagerort für das eingefangene klimaschädliche Gas soll künftig die Nordsee dienen. Bisher funktioniert das aber noch nicht. Bestehende Anlagen kämpfen mit entweichendem CO2 und mangelnden Kapazitäten.

Die Problematik ähnele der der Atomkraft und die Frage bleibt: Wohin am Ende mit dem Müll? Aber wir brauchen doch alle die Industrieprodukte, die ohne diese Energie nicht hergestellt werden können. Mit diesem Aspekt werde die Verantwortung gerne auf den Endverbrauch abgewälzt ohne über einen Systemfehler nachzudenken, so Hartmann.

Denn die Industrie lege dabei bewusst die Aufmerksamkeit auf den Endkonsum um von der eigenen Verantwortung abzulenken. So wurde auch der ökologische Fußabdruck auf den Weg gebracht, sagt Hartmann.

Schauen wir also auf die andere Seite der Produktionskette. Im Mai war Kathrin Hartmann zu Gast in der Kunsthalle Wilhelmshaven und zur Sonderfahrt LNG während der Schweinswaltage. Inzwischen sind die Arbeiten am Buch beendet. „Öl ins Feuer“ ist seit dem 16. Juli 2024 im Handel erhältlich. Auf 241 Seiten berichtet die Autorin über verfehlte Klimapolitik und wie die fossile Industrie davon profitiert.  

Foto: Waltraud Rohde / Radio Jade