erlaubt

Verteidigung im Högel-Prozess plädiert für lebenslänglich

[Oldenburg] Im Prozess gegen den ehemaligen Krankenpfleger Niels Högel vor dem Landgericht Oldenburg hielt heute die Verteidigung des Angeklagten ihr Plädoyer. Högel werden insgesamt 100 Morde zur Last gelegt, in drei dieser Fälle sprach die Staatsanwaltschaft sich bereits für Freispruch aus. Die Verteidigung verlangte in 31 Fällen Freispruch, plädierte aber insgesamt für eine lebenslange Freiheitsstrafe. Seit Ende Oktober vergangenen Jahres läuft die Verhandlung gegen den 42-jährigen Niels Högel. Er soll während seiner Tätigkeit zwischen 2000 und 2005 an den Kliniken in Oldenburg und Delmenhorst bei mehreren Menschen vorsätzlich einen Herzstillstand herbeigeführt haben, um sie danach reanimieren zu können. Durch die eingesetzten Medikamente starben viele der Opfer. 43 der ihm zur Last gelegten 100 Todesfälle hat er bereits eingeräumt. Im nun endenden Prozess gegen den gebürtigen Wilhelmshavener wird kein neues Strafmaß ausgesprochen. Högel verbüßt seit 2009 bereits eine lebenslange Haftstrafe. Am Landgericht Oldenburg wird morgen das Urteil erwartet, ebenso wie eine mögliche Entscheidung über besondere Schwere der Schuld oder anschließende Sicherheitsverwahrung.

Foto: Fabian Metzner